Unsere Evaluationen

Gesamtevaluation SNF

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) ist ein sehr erfolgreicher und international renommierter Forschungsförderer, muss sich aber in Schlüsselbereichen verbessern.

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat den SWR mit der ersten institutionellen Gesamtevaluation des SNF seit 20 Jahren beauftragt. Der Fokus der Evaluation lag insbesondere auf der Funktion und Wirkung des SNF im schweizerischen BFI-System sowie auf dem Förderportfolio und den zentralen Förderinstrumenten des SNF. Der SWR konnte im Oktober 2022 die Evaluation abschliessen und seinen Schlussbericht dem SBFI übergeben. Die Hauptergebnisse der Evaluation lassen sich wie folgt zusammenfassen: Der SNF ist die wichtigste Forschungsförderungsorganisation der Schweiz und damit ein Grundpfeiler des Schweizer BFI-Systems. Er hat massgeblich zur hohen Qualität, zur internationalen Spitzenstellung und zum ausgezeichneten Ruf der Schweizer Forschung beigetragen. Der SNF fördert Forschung hauptsächlich nach dem Bottom-up-Ansatz. Dieser Ansatz stellt ein gesundes Mass an Wettbewerb sicher, gewährt Forschenden die notwendige Freiheit, fördert individuelle Kreativität und ist sehr effektiv. Der Bottom-up-Ansatz muss deshalb weiterhin das Standbein des SNF bilden. Im Rahmen der Evaluation hat der SWR auch einige Schlüsselbereiche identifiziert, in welchen Verbesserungspotenzial besteht. Beispielsweise sollte der SNF sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und davon absehen, seinen Verantwortungs- und Aufgabenbereich weiter auszubauen und eine noch stärkere systemprägende Rolle einzunehmen. Der SNF sollte auch seine Governance-Struktur klären und für mehr Transparenz in allen Entscheidungsprozessen sorgen. Zudem empfiehlt der SWR, dass der SNF eine klare und nachvollziehbare Portfoliostrategie ausarbeitet und die Anspruchsgruppen stärker an der Festlegung der Förderprioritäten beteiligt, insbesondere auch Forschende an Fachhochschulen.

Beurteilung gemäss Art. 15 FIFG

Der Bund fördert neu zwei zukunftsträchtige Technologiekompetenzzentren in den Bereichen Photonik und Robotik.

Der Bundesrat kann gestützt auf Art. 15 des Forschungs- und Innovationsförderungsgesetzes (FIFG) Beiträge an Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung entrichten. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat den SWR im September 2022 beauftragt, zwei Gesuche der Advanced Manufacturing Technology Transfer Center Alliance zu begutachten. Die Gesuche beantragen eine Finanzierung für das Swiss Photonics Integration Technology Center und das Swiss Cobotics Competence Center für die Jahre 2022–2024. Der SWR hat zwei virtuelle Site Visits durchgeführt und dem SBFI im Oktober den Evaluationsbericht zugestellt. Der SWR hat die beiden Technologietransfer-Zentren zur Förderung empfohlen, da sie von hoher wissenschaftlicher Qualität sind und einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Schweiz in den Bereichen Robotik und Photonik leisten können. Basierend auf der Evaluation des SWR und der Empfehlung des SBFI hat der Bundesrat im Dezember entschieden, die beiden Zentren zu fördern.

Darüber hinaus hat der SWR bereits damit begonnen, sich auf die Begutachtung von Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung vorzubereiten, die in den Jahren 2023 und 2024 stattfinden wird. Da die Evaluation der Forschungseinrichtungen zunehmend komplexer wird und die Zahl der Gesuche steigt, arbeitet der SWR ein neues Rahmenkonzept aus, auf dessen Grundlage die Anträge für die BFI-Periode 2025–2028 begutachtet werden sollen.